Übergabe einer Wohnung - das ist zu beachten!
Was heißt Hausübergabe genau?
Die Hausübergabe ist der Moment, in dem das Eigentum oder die Nutzung einer Immobilie offiziell und rechtlich übergeht – z. B. bei Kauf, Miete oder Erbschaft. Sie umfasst die Schlüsselübergabe, das Protokollieren des Zustands und aller Vereinbarungen über Zählerstände, Ausstattung und Mängel. Eine saubere Übergabe schützt Verkäufer, Käufer, Vermieter und Mieter gleichermaßen vor späteren Streitigkeiten.
Wichtige Punkte bei der Hausübergabe
Übergabeprotokoll erstellen Sprich: Alle Räume begehen, Schäden oder Abnutzungserscheinungen dokumentieren. Fotos helfen, Details festzuhalten. Auch Zählerstände (Strom, Wasser, Heizung) sollten festgehalten werden.
Schlüssel und Zugangsberechtigungen Alle Schlüssel, Fernbedienungen, Zugangskarten, Garage/Toranlage etc. müssen übergeben werden – idealerweise gegen Quittung oder im Protokoll vermerkt.
Sauberkeit und Zustand Die Immobilie sollte übergeben werden in dem Zustand, wie vertraglich vereinbart (z. B. besenrein, ohne alten Müll, funktionsfähige Installationen, intakte Fenster/Türen etc.).
Letzte Abrechnungen & laufende Kosten Prüfen, welche Nebenkosten, Betriebskosten oder Rückstellungen noch offen sind. Ggf. anteilige Abrechnung vorbereiten (Heizung, Strom, Müll etc.).
Garantie, Gewährleistung, Reparaturen Vereinbart man, dass bestimmte Arbeiten vor der Übergabe erledigt werden, sollte festgelegt sein, wer sie bezahlt. Offene Mängel sollten dokumentiert und Fristen gesetzt werden.
Praxisbeispiel
Frau Berger verkauft ihr Haus und übergibt es an Herrn Richter:
- Zunächst verabreden beide einen Übergabetermin, bei dem sie alle Schlüssel (Haupteingang, Garagentor, Keller) übergibt.
- Beim Begehen mit Herrn Richter stellen sie fest, dass zwei Fensterscheiben im Wohnzimmer Mikrorisse haben, die sie notiert und fotografiert. Diese Mängel werden im Übergabeprotokoll aufgeführt.
- Die Zählerstände für Strom, Wasser und Heizung werden gemeinsam abgelesen und in eine Übersicht geschrieben – damit keine der beiden Seiten später über kommende Rechnungen diskutieren muss.
- Herr Richter erhält das Haus besenrein, ohne Müll, mit funktionsfähigen Sanitäranlagen, und Frau Berger organisiert, dass der Bewuchs im Garten noch geschnitten wird – dies wird ebenfalls als Verpflichtung im Protokoll erwähnt.
- Beide einigen sich, dass eventuelle kleinere Schönheitsreparaturen innerhalb der ersten drei Monate nach Übergabe noch von Frau Berger übernommen werden.
Worauf beide Parteien besonders achten sollten
- Vollständigkeit: Alles, was zur Immobilie gehört, muss übergeben werden – auch Zubehör, Möbel, Außenanlagen etc., wenn vereinbart.
- Dokumentation: Protokoll + Fotos + Zeugen (falls möglich) vermeiden spätere Streitigkeiten.
- Fristen & Vereinbarungen schriftlich fixieren – z. B. für Nacharbeiten, Übergaberecht, Kostenverteilung.
- Finalabnahme: der momentane Zustand zählt – spätere Nachbesserungen sind schwieriger durchzusetzen.
Fazit
Eine sauber durchgeführte Hausübergabe sorgt für Klarheit und Fairness, reduziert Konflikte und schützt rechtlich beide Seiten. Mit einem guten Übergabeprotokoll, einer klaren Abmachung zu Zustand, Mängeln und Zubehör sowie einer begleiteten Begehung gelingt der Wechsel reibungslos.