Kauf eines unbebauten Grundstücks: was es zu beachten gilt
Der Erwerb von Bauland von Privatpersonen kann eine lukrative Investition sein, insbesondere wenn Sie ein Grundstück zu einem angemessenen Preis finden, das Ihren finanziellen Möglichkeiten entspricht. In diesem Artikel möchte ich Ihnen einige wichtige Punkte vorstellen, die Sie beim Kauf eines Baugrundstücks beachten sollten, um teure Fehler zu vermeiden.
Die Bedeutung der Widmung
Ein entscheidender Aspekt beim Kauf eines Baugrundstücks ist die Widmung. Idealerweise sollte das Grundstück als Bauland gewidmet sein, jedoch gibt es verschiedene Widmungen, die unterschiedliche Bauvorhaben zulassen. Es ist wichtig, dass die Widmung mit Ihren Plänen übereinstimmt, sei es der Bau eines Einfamilienhauses, eines größeren Wohnprojekts oder einer gewerblichen Einheit. Informieren Sie sich im Vorfeld, idealerweise durch offizielle Dokumente von der Gemeinde oder einen Auszug aus dem Flächennutzungsplan.
Vermessung und Teilung des Grundstücks
Ein weiterer Punkt, den Sie nicht vergessen sollten, ist, dass Grundstücke oft verkauft werden, bevor sie offiziell vermessen oder geteilt sind. Häufig kommt es vor, dass größere Flächen von Ackerland in Bauland umgewandelt und dann in einzelne Parzellen unterteilt werden. In diesem Fall benötigen Sie einen Vermessungsplan, dessen Erstellung und die Eintragung im Grundbuch mit Kosten verbunden sind. Klären Sie im Vorfeld mit dem Verkäufer, wer diese Kosten trägt und in welchem Umfang.
Zugangsrechte und Dienstbarkeiten
Bei parzellierten Grundstücken ist auch der Zugang oft ein Thema. Es kann sein, dass Sie über das Grundstück eines Dritten fahren müssen, um zu Ihrem eigenen Grundstück zu gelangen. In solchen Fällen ist ein entsprechendes Dienstbarkeitsverhältnis notwendig, das alle zukünftigen Nutzungen des Grundstücks berücksichtigt. Achten Sie darauf, dass die Dienstbarkeit auch für mögliche Veränderungen Ihrer Baupläne, wie beispielsweise den Bau eines Mehrfamilienhauses, geeignet ist. Andernfalls benötigen Sie die Zustimmung des Grundstückseigentümers, über dessen Grundstück Ihr Fahrrecht verläuft.
Altlasten und Kontaminationen
Ein besonders kostspieliger Aspekt beim Bau sind mögliche Altlasten oder Kontaminationen. Es ist ratsam, sich von dem Verkäufer schriftlich bestätigen zu lassen, dass das Grundstück nicht mit Schadstoffen belastet ist. Unvorhergesehene Kosten durch die Beseitigung kontaminierten Bodens können die gesamte Bauplanung gefährden. Ich empfehle, eine ausdrückliche Zusage des Verkäufers einzuholen, dass er die Kosten für die Beseitigung solcher Altlasten übernimmt.
Überprüfung des Altlastenverzeichnisses
Zusätzlich gibt es ein Altlastenverzeichnis, das Sie einsehen können, um festzustellen, ob das Grundstück möglicherweise kontaminationsgefährdet ist. Auch wenn nicht jeder Fall eine rechtliche Wirkung hat, ist es wichtig, dass der Verkäufer aktiv über die Geschichte des Grundstücks nachdenkt. Manchmal gibt es alte Gebäude auf dem Grundstück, deren Fundamentreste noch vorhanden sind. Diese können ebenfalls unerwartete Kosten verursachen, insbesondere wenn sich dort alte Öltanks befinden.
Fazit
Der Kauf von Bauland ist ein spannendes Unterfangen, das jedoch mit vielen rechtlichen und finanziellen Fallstricken verbunden ist. Wenn Sie weiterführende Fragen oder einen aktuellen Anwendungsfall haben, zögern Sie nicht, uns anzurufen oder zu schreiben!